Titelverteidiger Peter Wright ist nach den gesundheitlichen Problemen seiner Frau souverän in die 30. Darts-WM gestartet. Für Irritationen sorgte dagegen sein Gegner. Die erste große Überraschung des Turniers lieferte ein Debütant aus Afrika.
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Der Titelverteidiger hat eröffnet, der Titelverteidiger hat geliefert – sportlich wie optisch. Peter Wright ist mit einem 3:0 gegen Mickey Mansell in die 30. Darts-Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation gestartet. Wie vor zwei Jahren kam er am ersten WM-Abend als Grinch verkleidet auf die Bühne im Londoner Alexandra Palace.
Die Verfassung des Schotten war eine der großen Fragen vor dem Turnier gewesen. Nach den gesundheitlichen Problemen seiner Ehefrau Joanne, bei der es im Anschluss an eine Gallenblasen-OP zu Komplikationen gekommen war, war unklar, ob und wie sich der 52-Jährige beim Saisonhöhepunkt präsentieren würde.
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Wright jedoch ließ in seinem Zweitrundenmatch vor den Augen seiner Frau, die ihm im Publikum die Daumen drückte, von Beginn an keine Zweifel aufkommen, dass nach ihrer Genesung wieder mit ihm zu rechnen sein wird. Nachdem der WM-Titelverteidiger in den vergangenen vier Jahren stets mit 3:1 ins Turnier gestartet war, eröffnete „Snakebite“ makellos.
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Sein Gegner hatte sich im ersten WM-Match mit 3:1 gegen den Neuseeländer Ben Robb durchgesetzt und damit für das Match gegen den Weltmeister qualifiziert. Im Anschluss sorgte der 49-Jährige, der bei seinen sechs vorangegangenen WM-Teilnahmen lediglich ein Spiel hatte gewinnen können, allerdings für Verwirrung. Mansell lallte im obligatorischen Sieger-Interview beim britischen TV-Sender Sky deutlich. Der Nordire hatte Schwierigkeiten, sich zu artikulieren, Gestik und Mimik wirkten unkontrolliert. Zahlreiche Fans spekulierten in den sozialen Netzwerken über erhöhten Alkoholkonsum vor dem Match. Zwei Stunden später war er aber physisch wieder bereit für den Weltmeister.
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Wright ließ Mansell allerdings keine Chance, nachdem er seine giftgrünen Grinch-Handschuhe ausgezogen hatte. Im ersten Satz gab er ein Leg ab, wirkte souverän und sicher und holte sich die Durchgänge zwei und drei jeweils mit 3:0. Sein Average: 88,34. Die Doppel-Quote: 39,1 Prozent, zwei Treffer führten zu Highfinishs.
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Ein Start im Schongang, der ihm nach schwacher Saison guttun dürfte, um am Ende einer schwachen Saison doch noch den Titel zu verteidigen. Seit seinem WM-Triumph im Januar hatte Wright lediglich bei einem Major-Turnier das Halbfinale erreichen können. Als letzter Weltmeister hatte Gary Anderson 2016 seinen Titel verteidigt.
Sampson nutzt Barrys Schwächen
Der nächste Schritt wartet nach den Weihnachtsfeiertagen, wenn er in der dritten Runde auf Kim Huybrechts oder Grant Sampson trifft, der sensationell gegen Keane Barry gewann. Der Südafrikaner hatte sich bereits in der Qualifikation überraschend den Afrika-Startplatz gesichert, als er Devon Petersen im Halbfinale bezwang. Bei seinem Debüt im Alexandra Palace nutzte der 40-Jährige einen rabenschwarzen Abend seines halb so alten Gegners und setzte sich mit 3:1 gegen den Favoriten durch.
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Nach Verlust der ersten beiden Legs gewann Sampson fünf in Folge und legte damit den Grundstein zur 2:0-Satzführung. Dass er für den Gewinn des zweiten Durchgangs 13 Versuche erhielt, sagt viel über die Konstitution seines Gegners aus. Barry, der über die Saison einen Durchschnitt von 92,7 Punkten pro Aufnahme gespielt hatte, kam nur auf schlappe 78,35. Ein Wert, der mit seiner schwachen Doppel-Quote von 22,9 Prozent korrespondierte.
Sampson, der seit Montag in einem Londoner Pub trainiert hatte, hatte durchaus Verständnis und kündigte für sein Spiel eine Steigerung an. „Es ist wirklich anders da oben, wirklich nervenaufreibend. Ich hoffe, es wird im nächsten Match besser. Ich war noch nie so glücklich, niemals in meinem Leben. Wow!“, sagte der strahlende Sieger im Interview bei „Sport1“ und freute sich schon auf den Freitag, wenn er wieder im Einsatz ist: „Kim Huybrechts – das wird interessant.“
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Am Freitagabend steigt mit Florian Hempel dann auch schon der erste von drei Deutschen ins Turnier ein. Der Kölner, der bei seinem Debüt im vergangenen Jahr überraschend bis in die dritte Runde gekommen war, trifft im dritten Match gegen 22.15 Uhr (live bei Sport1 und DAZN) auf den Engländer Keegan Brown.
Darts-WM, Ergebnisse vom 15.12.
1. Runde:
Mickey Mansell (NIR) – Ben Robb (NZL) 3:1 (3:0; 0:3; 3:0; 3:2)
Keane Barry (IRL) – Grant Sampson (RSA) 1:3 (2:3; 2:3; 3:1; 1:3)
Jermaine Wattimena (NED) – Nathan Rafferty (NIR) 2:3 (2:3; 3:2; 0:3; 3:0; 2:3)
2. Runde:
Peter Wright (SCO/2) – Mickey Mansell 3:0 (NIR) (3:1; 3:0; 3:0)
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Darts-WM, Spielplan am 16.12.
1. Runde (ab 13.30 Uhr):
Alan Soutar (SCO) - Mal Cuming (AUS)
Boris Krcmar (CRO) - Toru Suzuki (JPN)
Adrian Lewis (ENG) - Daniel Larsson (SWE)
2. Runde:
Kim Huybrechts (BEL/31) – Grant Sampson (RSA)
1. Runde (ab 20 Uhr):
Rowby-John Rodriguez (AUT) - Lourence Ilagan (PHI)
William O‘Connor (IRL) - Beau Greaves (ENG)
Keegan Brown (ENG) - Florian Hempel (D)
2. Runde:
Michael Smith (ENG/4) – Nathan Rafferty (NIR)
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